Neue Studie zeigt: Long COVID und ME/CFS verändern Muskeln anders als Bettruhe

Eine neue Studie, veröffentlicht am 2. Mai 2025 auf medRxiv, untersucht die Unterschiede in den Skelettmuskeleigenschaften bei Personen mit Long COVID, Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronischem Fatigue-Syndrom (ME/CFS) und solchen, die sich nach längerer Bettruhe erholen. Die Forschung wurde von einem internationalen Team unter der Leitung von Braeden T. Charlton von der Vrije Universiteit Amsterdam durchgeführt.

Hintergrund

Long COVID und ME/CFS sind Erkrankungen, die durch anhaltende Müdigkeit, kognitive Beeinträchtigungen und körperliche Schwäche gekennzeichnet sind. Obwohl beide Zustände ähnliche Symptome aufweisen, ist unklar, ob die zugrunde liegenden physiologischen Veränderungen identisch sind oder sich unterscheiden. Darüber hinaus ist es wichtig zu verstehen, ob diese Veränderungen lediglich auf Inaktivität zurückzuführen sind oder spezifische pathophysiologische Mechanismen involviert sind.

Methodik

Die Studie verglich die Skelettmuskeleigenschaften von drei Gruppen:

  1. Personen mit Long COVID
  2. Personen mit ME/CFS
  3. Personen, die sich nach einer Phase der Bettruhe erholen

Mittels Muskelbiopsien und fortschrittlicher Analysetechniken wurden strukturelle und funktionelle Merkmale der Muskeln untersucht.

Ergebnisse

Die Analyse ergab signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen:

  • Long COVID: Patienten zeigten spezifische Veränderungen in der Muskelfaserzusammensetzung und -funktion, die nicht allein durch Inaktivität erklärbar sind.
  • ME/CFS: Ähnliche, aber nicht identische Muster wurden beobachtet, was auf unterschiedliche pathophysiologische Prozesse hinweist.
  • Bettruhe: Veränderungen in dieser Gruppe unterschieden sich deutlich von denen in den anderen beiden Gruppen, was darauf hindeutet, dass Inaktivität allein nicht die beobachteten Muskelveränderungen bei Long COVID und ME/CFS verursacht.

Schlussfolgerungen

Die Studie liefert Hinweise darauf, dass Long COVID und ME/CFS mit spezifischen Veränderungen in der Skelettmuskulatur einhergehen, die über die Effekte von Inaktivität hinausgehen. Diese Erkenntnisse könnten wichtige Implikationen für die Diagnose und Behandlung dieser Erkrankungen haben.

Zukünftige Forschung

Weitere Studien sind erforderlich, um die genauen Mechanismen hinter diesen Muskelveränderungen zu verstehen und effektive therapeutische Ansätze zu entwickeln.

Referenz

Charlton, B. T., Slaghekke, A., Appelman, B., Eggelbusch, M., Huijts, J. Y., Noort, W., … & Wust, R. (2025). Skeletal muscle properties in long COVID and ME/CFS differ from those induced by bed rest. medRxiv. https://doi.org/10.1101/2025.05.02.25326885:contentReference[oaicite:65]{index=65}